Deswegen ist es wichtig, dass man in der Lage ist, Feedback richtig und konstruktiv zu geben. Besonders da Feedback in agilen Methoden eben so oft zur Verbesserung genutzt wird. Reviews bewerten das Produkt, Retrospektiven den Prozess und zu guter Letzt gibt es das klassische Gespräch zwischen Führungskraft und Mitarbeiter. Und dass man sich selbst so reflektieren kann, wertvolles Feedback annehmen zu können. Wie man es schafft, eine solche Feedbackkultur zu etablieren, wollen wir Ihnen mit diesem Artikel verdeutlichen.
Das Wichtigste für eine erfolgreiche Feedbackrunde ist die unterliegende Unternehmenskultur. Zwei Werte sind hier besonders wichtig: Vertrauen und Transparenz.
Vertrauen ist nötig, damit alle Beteiligten offen und ehrlich miteinander umgehen können. Wir müssen darauf vertrauen können, dass die Probleme und Fehler als wertvolle Erkenntnisse und Möglichkeiten zur Verbesserung angesehen werden. Zudem muss ich als Feedback-Erhaltender darauf vertrauen können, dass die Informationen „vertraulich“ behandelt und nicht ohne Überlegung weitergegeben werden. Eine der wichtigsten Regeln für eine Retrospektive ist, dass man davon ausgeht, dass jeder stets sein Bestes gegeben hat. Diese Einstellung wollen wir in allen Feedbackgesprächen annehmen. Man sollte in jedem Gespräch zunächst einmal sein Vertrauen in die Fähigkeiten und die Arbeit des Gegenübers aussprechen. Die Variable, die wir gewährleisten müssen, ist Transparenz. Dieser wichtige agile Wert fordert, dass alle zu jeder Zeit die für sie notwendigen Informationen zur Bewältigung ihrer Arbeit haben. Nur wenn wir uns sicher sein können, dass dies gewährleistet ist, können wir Feedback wirklich realistisch und allumfassend geben. Nur wenn wir das Gesamtbild kennen, können wir die Gesamtsituationen bewerten und Arbeitsleistungen abschätzen. Werden diese zwei Werte gelebt, so kann man Praktiken anwenden, um ein Feedbackgespräch erfolgreich durchzuführen.
Senden Sie Ich-Botschaften (z.B. Ich habe mich von deinem Verhalten in der Situation...) und machen Sie Ihre eigene Wahrnehmung deutlich. Versuchen Sie keine Anschuldigungen auszusprechen. Vermeiden Sie Phrasen, die „immer“ oder „nie“ beinhalten. So erzeugen Sie nur eine Abwehrhaltung in Ihrem Gegenüber und das Feedback kommt nicht richtig an. Geben Sie Feedback zeitnah. Man sollte nicht alle Ereignisse des letzten halben Jahres sammeln und dem Gegenüber dann einmal lang und ausgedehnt vortragen. Geben Sie Feedback direkt und ehrlich. Versuchen Sie jedoch eine Balance zu finden und z.B. in aufgeheizten Situationen etwas zu warten, bis Sie dem Gegenüber Ihre Meinung darlegen. Geben Sie Feedback möglichst konkret und, im Idealfall, mit einem Hinweis auf Verbesserungspotenzial. So weiß der andere direkt, was genau gemeint ist und wie diese Situation in Zukunft vermieden werden kann. Versuchen Sie immer, konstruktives Feedback zu geben und die Lösung gemeinsam mit dem Gegenüber zu entwickeln. Es gibt immer zwei Seiten einer Medaille. Lassen Sie auch den Gegenüber aussprechen. Es ist ein FeedbackGESPRÄCH. Kein Feedbackmonolog.
Agile Methoden bauen auf stetige Verbesserung, die nur mit einer ständigen Selbstreflexion und Hinterfragen des Status Quo möglich ist. Dafür ist Feedback ein wertvolles Instrument. Und Scrum implementiert Feedback regelmäßig, um oft die Möglichkeit zu haben, sich zu verbessern. Sie werden merken, je öfter Sie Feedback geben und erhalten, desto besser werden Sie darin. Auch Kommunikationsfähigkeiten kann man erlernen. Wir als Cegeka Coaches können Ihnen dabei mit verschiedenen Tools und Techniken Hilfestellung geben, wenn Sie nicht recht wissen, wo sie anfangen können. Die Entwicklung einer vertrauensvollen und transparenten Kultur benötigt Zeit und Expertise. Wir stehen Ihnen mit unserer langjährigen Erfahrung gern zur Seite.
Nächster Teil der Blogreihe "Agile Führung":
Das Mindset der ständigen Organisationsverbesserung
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