In unserem früheren Blogbeitrag Microsoft Dynamics 365 Finance & Operations vs. Business Central haben wir die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen diesen beiden Plattformen beleuchtet. In diesem Beitrag gehen wir einen Schritt weiter und räumen mit einigen weit verbreiteten Aussagen zu den Systemen auf. Was ist Mythos und was Fakt?
Mythos oder Fakt #1: Nur F&O eignet sich für internationale Organisationen
Beginnen wir mit Finance & Operations (F&O). Dieses System ermöglicht die Auswahl aus einer Liste von Datenstrukturen, die Nutzung eines Shared Service Centers sowie umfassende, übergreifende Analysen. Business Central hingegen hat eine andere Benutzeroberfläche und arbeitet mit separaten Produktionsumgebungen und Lokalisierungen pro Land.
Ein Shared Service Center ist in Business Central nicht verfügbar – hier wird immer pro Organisation oder Datenbank gearbeitet. In Finance & Operations sind hingegen alle Lokalisierungen in einer einzigen Lizenz enthalten. Für Business Central wird für jede Produktionsumgebung mit einer spezifischen Lokalisierung eine zusätzliche Lizenz benötigt.
Mythos oder Fakt #2: Business Central kann unsere unternehmensübergreifenden Anforderungen nicht erfüllen
Unternehmensübergreifende Funktionalität lässt sich aus drei Perspektiven betrachten: Finanzen, Ressourcenmanagement und Lieferkette.
- Finanzen: Beide Systeme bieten ähnliche Funktionen, z. B. die gemeinsame Nutzung von Stammdaten, um interne Prozesse zu vereinfachen.
- Ressourcenmanagement: In der Standardversion bietet Business Central keine Funktion zur Ressourcenfreigabe. Cegeka stellt jedoch eine branchenspezifische Lösung bereit, die die Freigabe von Ressourcen zwischen Projekten ermöglicht. In Finance & Operations hingegen ist die Ressourcenfreigabe standardmäßig enthalten und erlaubt eine einfache Definition und Verteilung von Mitarbeitenden und Ressourcen über Länder- und Organisationsgrenzen hinweg.
- Vernetzte Lieferkette: Hier gibt es einen deutlichen Unterschied. Aufgrund der technischen Struktur mit mehreren Produktionsdatenbanken hat Business Central begrenzte Funktionalitäten. Finance & Operations hingegen bietet eine vollständig integrierte Lieferkette mit umfassenden Funktionen für Planung, Logistik und mehr.
Beide Systeme können unternehmensübergreifende Anforderungen erfüllen. Für eine vollständig vernetzte, internationale Lieferkette ist Finance & Operations jedoch die bessere Wahl.
Mythos oder Fakt #3: Nur F&O kann unsere branchenspezifischen Anforderungen erfüllen
Sowohl Business Central als auch Finance & Operations bieten umfangreiche Funktionen, die auf verschiedene Branchen zugeschnitten sind. Während F&O eine Vielzahl von Funktionen direkt "out of the box" bietet, punktet Business Central mit einer flexiblen Funktionsbasis und hochgradig anpassbaren Anwendungen. Für beide Lösungen sind darüber hinaus zusätzliche branchenspezifische Funktionen über Apps verfügbar.
Mythos oder Fakt #4: Microsoft integriert neue Technologien nur in F&O
KI, Copilot und andere neue Technologien werden gleichermaßen in beide Lösungen integriert. Die Verfügbarkeit bestimmter Roadmap-Funktionen hängt jedoch teilweise von den Kunden und Partnern ab. Dies kann zu Unterschieden zwischen Business Central und Finance & Operations führen.
Mythos oder Fakt #5: Nicht-funktionale Faktoren sind weniger wichtig
Bei der Auswahl eines ERP-Systems stehen oft die funktionalen Anforderungen im Vordergrund – also die konkreten Aufgaben, die das System erfüllen soll. Doch auch die nicht-funktionalen Faktoren spielen eine entscheidende Rolle für den Projekterfolg. Dazu gehören Rahmenbedingungen wie Zeitpläne, Budget, Change Management, die Verfügbarkeit von Key Usern sowie die Wachstumsstrategie des Unternehmens. Diese Faktoren beeinflussen maßgeblich, ob ein ERP-Projekt pünktlich, im Budget und mit hoher Akzeptanz der Nutzer abgeschlossen wird.
Mythos oder Fakt #6: Ein technisches Upgrade ist immer die beste Wahl
Viele Unternehmen denken zunächst daran, einfach auf die Cloud-Version ihres bestehenden Systems umzusteigen. Doch mit dem Wachstum und den sich wandelnden Anforderungen von Unternehmen sollte geprüft werden, ob ein technisches Upgrade tatsächlich die beste Lösung darstellt. Es könnte sinnvoller sein, die Geschäftsanforderungen neu zu bewerten und ein passenderes System zu implementieren.
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