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Pharma & Life Sciences
4 Minuten Lesedauer

Unternehmenswachstum in der Pharma- & Life Sciences-Branche: die Herausforderungen

Dominique De Vos

Dominique De Vos

Januar 20, 2025

Branchenweite Veränderungen erschweren Unternehmen die Einhaltung von Gesetzen. In der sich schnell verändernden Pharma- und Life Sciences-Branche jedoch sind Unternehmen zusätzlich mit internen Veränderungen konfrontiert. Um schnelles Wachstum zu fördern – sei es organisch oder durch Übernahmen – muss ein Unternehmen über skalierbare Prozesse und Systeme verfügen, aber auch die Zusammenarbeit in der gesamten Lieferkette sowie eine effiziente Produkteinführungszeit sind unabdingbar.  

Teil 2: Wachstum und Skalierbarkeit

Das exponentielle Wachstum von Life Sciences-Unternehmen

Stellen Sie sich ein Start-up in der Pharmabranche vor: Während der F&E-Phasen werden die Aktivitäten recht begrenzt sein und das Unternehmen wird nicht übermäßig wachsen. Läuft alles nach Plan, wird das Medikament gute Ergebnisse zeigen und die verschiedenen Phasen der Zulassung durchlaufen. Zu diesem Zeitpunkt werden die Aktien des Unternehmens in die Höhe schnellen. Sobald das Medikament auf den Markt kommt, werden aus den anfänglichen Investitionen große Umsätze.

Das bringt aber auch neue Herausforderungen mit sich, z.B. die Herstellung des Medikaments, den Vertrieb und die Suche nach neuen Mitarbeitern.
Normalerweise sind diese Formen des exponentiellen Wachstums eher selten; nicht so in der Life Sciences-Branche. Mehr als in jeder anderen Branche sind die Herausforderungen, die mit Wachstum und Skalierbarkeit einhergehen, präsent und dringend. Wie aber bereiten Sie sich richtig auf dieses Wachstum vor?

Onboarding von Mitarbeitern und Wissenstransfer

Eine der wichtigsten wachstumsbegleitenden Maßnahmen bezieht sich auf Ihre Arbeitskräfte. Die Einstellung neuer Mitarbeiter, die Erweiterung von Wissen und Kompetenzen sowie der Transfer dieses Wissens sind wesentlich, um Wachstum innerhalb des Unternehmens zu unterstützen und zu ermöglichen. Darüber hinaus sollten Unternehmen, die international expandieren, einen kohärenten Ansatz und einen ganzheitlichen Überblick über diese HR-Aktivitäten in den verschiedenen Unternehmenszweigen anstreben.

Das in Flandern ansässige Unternehmen Inovet beschäftigt aktuell 190 Mitarbeiter. Rund 60 davon arbeiten am belgischen Firmensitz, während 130 am Fertigungsstandort in Frankreich tätig sind. Darüber hinaus verfügt Inovet über Vertriebszentren in Ländern wie Vietnam und Ungarn.  

Lara Moons, Strategy and Digitalization Manager bei Inovet:
„Internationale Expansion erfordert eine Technologie, die Zusammenarbeit und einheitliche Prozesse in jedem Land ermöglicht. Zusätzlich waren wir auf der Suche nach einer stabilen Plattform, um den Vertrieb in neuen Ländern einfach aufzubauen. Im Idealfall können Sie denselben Ansatz kopieren und einfügen, ohne Anpassungen vornehmen zu müssen. Ziel ist es, ein System zu haben, das die Geschäftsprozesse unterstützt. Wenn Fachwissen und Verfahren nur in den Köpfen der Mitarbeiter vorhanden sind, wird dies das Wachstum behindern. Eine Ausweitung der Belegschaft ist nur mit zentralisierten Daten und einheitlichen Prozessen möglich.“

Skalierbarkeit als wesentlicher Faktor

Skalierbarkeit ist grundlegend für nationales und internationales Wachstum. Bleibt die Unternehmensgröße konstant, ist die Arbeit mit veralteten oder schwer skalierbaren Systemen meist kein Problem. Wächst das Unternehmen aber, beispielsweise durch Übernahme eines anderen Unternehmens oder internationale Expansion, können diese Systeme schnell zu einem Hindernis werden.

Für das in Belgien ansässige Unternehmen Sterima macht die IT Wachstum möglich.

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Cedric Soubry, IT-Leiter bei Sterima:
„Unser Wachstumsvorhaben besteht aus 2 Teilen: Wir wollen unsere derzeitige Organisation weiter ausbauen sowie neue Sparten entwickeln, indem wir uns auf Innovationen konzentrieren. Dafür benötigten wir eine Anwendungslandschaft, die es uns ermöglicht, schnell und effizient neue Kunden zu gewinnen, neue Produkte und Dienstleistungen zu verwalten und die operative Reichweite zu erhöhen."

Vereinfacht ausgedrückt, bedeutet Skalierbarkeit, dass sich ein Prozess, ein Computersystem oder eine Organisation leicht vergrößern oder verkleinern lässt. Skalierbarkeit kann in vielen Situationen erforderlich sein:

  • Zunehmende Arbeitslast (z. B. aufgrund steigender Produktionsmengen)
  • Erweiterung des Umfangs (z. B. Erweiterung des Produkts- oder Dienstleistungsportfolios)
  • Übernahmen
  • Geografische Expansion
  • Neue betriebliche Anforderungen (z. B. Digitalisierung von manuellen Prozesse wie der Bestandsverwaltung)

Eine skalierbare Lösung ist eine Lösung, die in der Lage ist, das Leistungs- und Effizienzniveau aufrechtzuerhalten, wenn der Umfang oder das Volumen der Vorgänge erweitert wird. Ohne sie ist ein schnelles Wachstum praktisch unmöglich.

Klavs Esbjerg, CEO von Epista:
„Für Biotech-Unternehmen ist Skalierbarkeit nochmals komplexer. Die Anzahl der Variationen eines Produkts kann schnell zunehmen, so dass Flexibilität absolut entscheidend ist. Im Idealfall kann ein Unternehmen in einem bestehenden, skalierbaren System wachsen. Der Weg dorthin führt über die Rückkehr zum Standard.

Oft entscheidet man sich für weniger Funktionen innerhalb des Systems, um sich auf die Kernaktivitäten als Standard zu konzentrieren. Keep it simple: Entscheiden Sie sich für eine skalierbare, globale und harmonisierte Plattform, die nahe am Standard bleibt."

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Unternehmensweite Zusammenarbeit

Expandiert ein Unternehmen auf internationaler Ebene, ist eine unternehmensübergreifende Zusammenarbeit umso wichtiger. Eine der wesentlichen Herausforderungen des Kooperationsmodells besteht in der Implementierung der richtigen Tools und Plattformen, um sicher und effizient zusammenzuarbeiten. Entscheidend ist hierbei, dass die Prozesse so integriert werden, dass jede Branche und Abteilung des Unternehmens auf dieselbe Weise arbeitet.

Henrik Walther Madsen, Direktor bei Epista Life Science: 
„Die Unternehmen, mit denen wir zusammenarbeiten, sind in der Regel sehr groß und haben mehrere Niederlassungen und Geschäftspartner auf der ganzen Welt. Jedes dieser Unternehmen steht vor der gleichen Herausforderung: Kohärenz zwischen den verschiedenen Geschäftsbereichen."

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Ein konkretes Beispiel für die Integration von Geschäftsprozessen liefert Inovet.

Lara Moons: „Unser Firmensitz in Belgien kauft zwar die Rohstoffe ein, diese werden aber in unserem Fertigungsbetrieb in Frankreich verarbeitet. Mit unseren früheren Arbeitsabläufen erforderte die finanzielle Abwicklung dieser Transfers enorme manuelle Arbeit. Der Betrieb fungierte als externer Logistikpartner,
es handelte sich im Grunde um zwei getrennte Unternehmen. Nachdem wir unsere Prozesse zusammengeführt haben, verkauft unsere Finanzabteilung ständig Materialien zwischen den Unternehmen. Diese Arbeitsweise ist viel genauer und effizienter. Doch ohne integriertes System, das diesen 'Hin- und Her'-Einkauf von Materialien zwischen den Unternehmen vollständig automatisiert, wäre dies nicht möglich."

Zusammenarbeit innerhalb der Lieferkette

Wir sehen, dass das Wachstum den Bedarf an Zusammenarbeit über die gesamte Supply Chain hinweg erhöht. Unternehmen tauschen Daten aus; jedes Glied verarbeitet dabei nützliche Informationen. Durch die Vereinheitlichung dieser Datenströme ist eine größere Transparenz innerhalb der Lieferkette möglich

Henrik Walther Madsen: „Heutzutage ist die intensive Zusammenarbeit und Weitergabe von Daten äußerst kostspielig, aber der Trend geht zunehmend in diese Richtung. Die Vision besteht darin, dass jeder Beteiligte der Lieferkette etwaige Verzögerungen genau verfolgen und sämtliche Informationen anonym auf einer zentralen Plattform sichtbar machen kann. Einige Kunden setzen sogar ein Track & Trace-System für pharmazeutische Produkte ein, wodurch sie Lieferanten, bei denen die Compliance nicht gegeben ist, blockieren können. Wir gehen davon aus, dass dieses Ökosystem in naher Zukunft einen Durchbruch erleben wird. Und auch hier gilt wieder: Die richtige Anwendungslandschaft, die sowohl horizontal als auch vertikal skaliert, wird wesentlich sein, um diese Anforderung zu erfüllen.“

Die Pharma- und Life Sciences-Branche steht vor vielen Herausforderungen. Sowohl die rapiden Veränderungen innerhalb der Branche als auch das schnelle Wachstum innerhalb des Unternehmens erfordern flexible Lösungen. Wie lassen sich diese Herausforderungen am besten angehen und idealerweise in Chancen verwandeln? Erfahren Sie es in Teil 3: Digitalisierung und Innovation. 

Regulatorische Compliance ist in der Pharma- und Life-Sciences-Branche zu einer Grundvoraussetzung für die Geschäftstätigkeit geworden. Wenn Sie sich fragen, wie Sie den Anforderungen an Compliance und Validierung gerecht werden können, lesen Sie Teil 1 dieser Blogreihe: Die Einhaltung von Gesetzen managen.


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Dominique De Vos

Dominique De Vos

Solution Manager and Industry Expert with over 20 years' experience. Convinced that an industry-specific approach adds immeasurable added value to the customer, by talking the same language and sharing expertise gathered in similar types of industries. Experienced professionals benefiting from best practices, fully-documented business processes and an always (GxP) compliant solution, offer a scalable and agile technological business platform which is future-proof and innovative, allowing the customer to respond quickly and efficiently to ever-changing market conditions while gaining considerable competitive advantage.

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